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Wie kam der Havaneser nach Kuba?

Der Havaneser gilt als die einzige offizielle Hunderasse aus Kuba. Dennoch liegt der eigentliche Ursprung des Havanesers nicht auf dem Inselstaat in der Karibik, sondern siedelt sich im westlichen Mittelmeerraum an. Zumindest in diesem Punkt, sind sich die meisten Autoren und Forscher einig.

Flagge von Kuba
Der Havaneser gilt als die einzige offizielle Hunderasse aus Kuba. Dennoch liegt der eigentliche Ursprung des Havanesers nicht auf dem Inselstaat in der Karibik, sondern siedelt sich im westlichen Mittelmeerraum an.

Der Havaneser gehört nämlich zur Familie der Bichons. Dies sind kleine, langhaarige Vierbeiner, die als Gesellschaftshunde vor allem in vornehmen Kreisen beliebt waren. Weniger einvernehmlich sind allerdings die Theorien, wie und wann genau der kleine Schoßhund den Sprung über den Atlantik geschafft hat. Es gibt allerdings diverse Vermutungen.

Eine davon besagt, dass es die Italiener waren, die ihre kleinen Bologneser mit in die neue Welt brachten und dort zunächst mit argentinischen Hunden kreuzten. Eine andere Theorie hingegen lautet, dass es im 16. Jahrhundert bereits kleine Hunde auf Kuba gab, die „Blanquito de la Habana„(kleiner weißer Hund aus Havana) genannt wurden. Sie waren, wie der Name bereits verrät, reinweiß und sollen später mit Pudeln gekreuzt worden sein, woraus schließlich der Havaneser hervorging und dieser seine Farbenvielfalt erhielt.

Havaneser 1845
Havaneser 1845

Häufiger wird auch angenommen, dass spanische Handelsschiffe und Kolonialisten einige Malteser mit auf die Insel brachten. Ob es nun tatsächlich Malteser waren oder nicht, ist nicht mehr nachvollziehbar. Auch heute noch sind sich Quellen uneins, ob nun Bologneser, Malteser oder der heute ausgestorbene Bichon Teneriffe als Urahn des Havanesers anzusehen ist.

Fest steht jedoch, dass die spanischen Kapitäne oftmals tatsächlich kleine Schoßhündchen an Bord hatten. Diese wurden als luxuriöses „Mitbringsel“ an reiche Damen und Personen der Oberschicht verschenkt und somit geschickt für Geschäfts- und Handelsbeziehungen eingesetzt.

So kam es, dass die Havaneser (bzw. ihre Vorfahren) Einzug in reiche Kolonialhäuser hielten und der Vierbeiner ein beliebter Begleiter der Zuckerbarone wurde. Ebenso war er Statussymbol und Schoßhund des Adels und gehobener kubanischer Familien. Dies alles geschah in etwa zwischen dem ausgehenden 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts. Aus den Kreuzungen der mitgebrachten Bichons mit den damals ortsansässigen Hunden Kubas entstand am Ende der Havaneser. Dabei verdankt der quirlige Vierbeiner seinen Namen der kubanischen Hauptstadt Havanna.


Ein Havaneser, viele Namen

Im Laufe der Zeit hat der Havaneser allerdings eine ganze Reihe verschiedenster Namensgebungen erfahren. Als seine adligen und wohlsituierten Besitzer den kleinen Wuschelkopf auf ihren Reisen in die alte Heimat (sprich: Europa) mit nahmen, wurden die oftmals noch reinweißen oder überwiegend weißen Hunde dort gern als „Dog of Havana„, „Spanish silk poodle“ oder „Havana silk dog“ (Havanna Seidenhündchen) bezeichnet.

Ebenso kannte man den Charmeur aus Kuba unter Namen, wie „White Cuban„, „Cuba dog„, „Cuban Shock-dog“ oder „Havana Spaniel„.

Der heutige Begriff Havaneser wurde hingegen vermutlich in den Vereinigten Staaten geprägt und ursprünglich lautete die Bezeichnung sogar „Toy Havanese„, was später im englischsprachigen Raum auf ein schlichtes Havanese abgekürzt wurde. Auf Kuba selbst war der Havaneser kurioserweise lange Zeit nur als Malteser bekannt. Er wird dort heute jedoch Bichon Habanero oder Bichon Havanese genannt.

Havaneser: Hund mit vielen Namen
Der Havaneser hat(te) schon viele Namen: „Dog of Havana“, „Spanish silk poodle“, „Havana silk dog“, „White Cuban“, „Cuba dog“, „Cuban Shock-dog“, „Havana Spaniel“, „Toy Havanese“, „Bichon Habanero“, „Bichon Havanese“

Der kubanische Schoßhund hält Einzug an die europäischen Adelshöfe

Während einige der kleinen vierbeinigen Kubaner also mit ihren Besitzern zurück nach Europa kamen, ernteten sie schnell große Beliebtheit bei den dort ansässigen Reichen und Adligen. Besonders in der feinen Gesellschaft Englands, Frankreichs und Spaniens fand der Havaneser Anklang und erlangte rasch viele neue Liebhaber und treue Fans.

So waren beispielsweise Queen Anne (die erste bekannte Havaneserbesitzerin überhaupt) und später auch Queen Victoria dem Seidenhündchen sehr zugetan. Die Havaneser von Königin Victoria hießen dabei nachweislich Chico und Golia.

Während der Havaneser im Vereinigten Königreich nicht getrimmt wurde, so wurde der Vierbeiner an den spanischen und französischen Adelshöfen hingegen gerne so gestylt und zurecht gemacht, das er dem Pudel ähnelte. Auch Charles Dickens, Autor des bekannten Buches „Eine Weihnachtsgeschichte“, soll einen Havaneser namens Timmy gehabt haben, welcher der fröhliche Mittelpunkt seiner zahlreichen Kinder war.


Vom Aussterben bedroht!

Kaum zu glauben, aber die Vorfahren des Havanesers wurden ursprünglich auch hin und wieder als Hütehunde für Kleinvieh eingesetzt. Zum Beispiel für Schafe, Enten oder anderes Geflügel.

Allerdings war ihre Hauptaufgabe von jeher die eines Gesellschaft- und Begleithundes. So war es kaum verwunderlich, dass reiche kubanische Familien und aristokratische Kolonialisten sich gern mit dem schönen Hund umgaben, während die Rasse für das einfache Volk zunächst schlichtweg nutzlos war und nur Geld kostete.

An der Beliebheit des Hundes war vorerst jedoch nicht zu rütteln. Selbst der Kubanische Unabhängigkeitskrieg Ende des 19. Jahrhunderts konnte daran nichts ändern und der kleine Herzensbrecher hatte seinen festen Platz in der Oberschicht. Dies war unter anderem auch Catalina Laza geschuldet. Sie soll über alle Maßen schön gewesen sein und war die Frau eines überaus wohlhabenden Zuckerbarons. In den 1920er Jahren züchtete sie die kleinen Hunde und verschenkte sie gern an ihre Freunde.

Dennoch wandelte sich mit Beginn des 20. Jahrhunderts das Schicksal des Havanesers auf Kuba. Die Mittelschicht entdeckte den Charmeur für sich und er wurde vermehrt zum einfachen Familienhund. Seine allgemeine Popularität nahm allerdings traurigerweise zunehmend ab. Dies war in Europa nicht anders, als dort in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts zwei Weltkriege wüteten. Es wird angenommen, dass keiner der Kubahunde dieses Chaos und die sozialen Umbrüche überlebt hat und der Havanna Dog komplett von der Bildfläche verschwand.

In Kuba sah sein Schicksal nicht viel besser aus. Die Kubanische Revolution und der damit verbundene Umsturz der Regierung sowie die sozialen Veränderungen führten beinahe zum Aussterben der Rasse. Der kleine Hund wurde ab 1959 schnell zum verhassten Symbol des Kapitalismus und viele Menschen flüchteten während diesen politischen Umgestaltungen nach Costa Rica oder in die Vereinigten Staaten.

Fatalerweise nahmen nur wenige der wohlsituierten Flüchtlinge dabei ihre Hunde mit. Es wurde nämlich allgemein angenommen, dass Castros Regime nicht von langer Dauer sein würde und eine baldige Rückkehr nach Kuba bevorstand.

So ließen viele ihre Havaneser in der Heimat bei ihren Angestellten oder manchmal auch alleine zurück und nur wenigen Exemplaren gelang eine erfolgreiche Flucht an der Seite ihrer Besitzer.


Die Vorfahren des modernen Havanesers

In den siebziger Jahren fand die Amerikanerin Dorothy Goodale aus Colorado Gefallen an den wuscheligen kleinen Hunden aus Kuba und wollte die Rasse erhalten. Sie schaltete Anzeigen in Tageszeitungen, um Flüchtlinge zu erreichen, die ihre Havaneser womöglich verkaufen wollten.

Sie erwarb 1974 in Arizona schließlich eine Hündin mit ihren vier weiblichen Welpen sowie einen Rüden aus einer anderen Blutlinie. Es folgten 5 weitere Rüden im Jahre 1979, die aus Costa Rica kamen und allesamt Stammbäume vorzuweisen hatten. Mit acht dieser Havaneser startete sie gemeinsam mit ihrem Ehemann die gezielte Zucht der Hunde aus Kuba und führte darüber ausführlich Buch. Beinahe jeder Havaneser, den es heute gibt, hat einen dieser acht Havaneser von Frau Goodale in seinem Stammbaum.

In den USA wurde schließlich im Jahre 1979 der „Havanese Club of America“ (HCA) von einigen ambitionierten Havaneser-Züchtern gegründet, mit dem Ziel, die Rasse vom American Kennel Club (AKC) anerkennen zu lassen. Dies gelang jedoch erst beinahe 20 Jahre später, nämlich 1996.

Auch auf Kuba selbst gab es Bemühungen, den Havaneser zu erhalten. 1991 wurde der „El Club Cubano del Bichon Habanero“ gegründet und arbeitet unter der Führung der FCI (Federacion Cynologique Internationale). Dies führte zu einer dringend notwendigen und willkommenen Erweiterung des Genpools. Zudem beschloss Kuba, den kleinen Hund zu seinem Nationaltier zu machen.

Nach Deutschland schaffte es der Havi übrigens erst im Jahre 1981, als eine Züchterin zwei der hübschen Vierbeiner aus den USA mitbrachte. Seitdem scharrt er mehr und mehr Fans um sich und gewinnt zunehmend an Beliebtheit.


Stars und Sternchen, die einen Havaneser haben oder hatten

Der Bekanntheitsgrad der Rasse ist sicherlich noch ausbaubar, dennoch sind auch einige prominente Persönlichkeiten aus Vergangenheit und Gegenwart auf den schönen Hund aus Kuba aufmerksam geworden.

Dazu zählen unter anderem:

  • Author Charles Dickens (Timmy)
  • Philosoph Thomas Carlyle (Nero – der seine letzte Ruhestätte in Carlyles Garten fand und dort noch heute ruht)
  • Autor Ernest Hemingway
  • Königin Anne
  • Königin Victoria (Golia und Chico)
  • US-Tennisstar Venus Williams (Harold)
  • Model Heidi Klum
  • Präsidentensohn Donald Trump Junior